Zuckerbäcker aufgepasst!
Gerade in der Adventzeit duften die ersten frischgebackenen Kekserl aus dem Ofen und verbreiten eine wohlige Stimmung.
Damit diese auch nach der besinnlichen Adventzeit ohne „Zuckerbauch“ anhält, kann es nicht schaden die kleinen Zuckerfallen im Advent zu enthüllen.
Unser Haushaltszucker
Hinter dem Begriff „Saccharose“ (umgangssprachlich auch als „Haushaltszucker“ bekannt) verbirgt sich nichts anderes als gewöhnlicher Rohr- oder Rübenzucker. Dieser liefert mit rund 4 kcal pro Gramm reichlich Energie. Wird mehr Zucker aufgenommen als der Körper zur sofortigen Energiequelle benötigt, wird der Rest in Form von Glykogen in Leber und Muskulatur gespeichert. Diese Zuckerspeicher machen durchaus Sinn. Denn sie werden bei Bedarf wieder abgebaut und sorgen so auch zwischen den Mahlzeiten für eine konstante Blutzuckerregulation im Körper.
Die Funktion des Zuckerspeicherns in der Leber und Muskulatur ist allerdings begrenzt. Und so wird bei vollen Glykogenspeichern der überschüssig aufgenommene Zucker zu Fett umgebaut und landet letztendlich als Fettdepot im Gewebe.
Wo finden wir den Zucker?
Zucker versteckt sich mittlerweile in den unterschiedlichsten Kategorien in unseren Lebensmitteln. Es reicht ein Blick auf die zahlreichen Bezeichnungen in den Zutatenlisten: Dextrose, Glucosesirup, Invertzucker, Honig, Malzextrakt oder auch die zurzeit besonders beliebten Zuckervarianten Ahornsirup, Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft. Besonders beim Backen kommt der malzig-karamellartig schmeckende braune Zucker gerne zum Einsatz und erweckt in manchen Köpfen den Eindruck einer womöglich gesünderen Alternative zum weißen Kristallzucker. Leider stammt die braune Farbe lediglich von der enthaltenen Melasse, welche dem nicht vollständig gereinigten Rohzucker einen karamellartigen Geschmack verleiht und auch keinen gesundheitlichen Vorteil bringt.
Zucker-Alternativen
Neben den herkömmlichen Zuckerquellen freuen sich auch die energieärmeren Zuckeraustauschstoffe oder die energiefreien Süßstoffe großer Beliebtheit. Zuckeraustauschstoffe wie z.B. Xylit oder Sorbit enthalten um die Hälfte weniger Energie als herkömmlicher Zucker, schmecken vergleichbar süß und gelten als nicht kariogen, was besonders unsere Zähne erfreut. Im Vergleich dazu, sind Süßstoffe wie z.B. Stevia energiefrei, haben keine Auswirkung auf den Blutzucker (für Diabetiker gut geeignet) und zeichnen sich durch ihre besonders starke Süßkraft aus. Bei der Verwendung in der Küche ist es deshalb ratsam, die Rezepturen genau anzupassen.
Und was ist mit dem Fruchtzucker?
Die Fructose (Fruchtzucker) besitzt von allen Zuckerarten die höchste Süßkraft. Sie kommt in den unterschiedlichsten Formen in unserer Nahrung vor – als natürlicher Bestandteil von Rohr- und Rübenzucker, in Obst oder Honig. Aufgrund der hohen Süßkraft wird Fructose auch gerne in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Da Fructose in der Leber nur schwer verstoffwechselt werden kann, ist es empfehlenswert die täglich konsumierte Zuckermenge – so auch die natürlich enthaltene Form in Früchten – im Blick zu behalten.
Tipps für gesundheitsbewusste Bäcker & Bäckerinnen
- Anstatt der gängigen Mürbteig-Schmankerl besser weihnachtliche Rezepte aus Germteig probieren (z.B. Apfel-Zimt-Schnecken).
- Beim Backen den Zucker um ein Drittel der angegebenen Rezepturmenge reduzieren.
- Helles Auszugsmehl teilweise durch Vollkornmehl ersetzen (z.B. Dinkel-Vollkornmehl). Der Teig benötigt dann ein bisschen mehr Flüssigkeit, da das ballaststoffreichere Mehl besser quillt.
- Von den herzhaften Mürbteig-Kekserl kleinere Portionen genießen – am besten ein paar Stück portionieren und nicht direkt aus der Kekserl-Dose naschen.
- Süßes besser als Dessert und nicht zwischen den Mahlzeiten genießen (besser für die Blutzuckerkurven und den Stoffwechsel).
- Energy-Bällchen aus Trockenfrüchten und Nüssen ausprobieren. Sie sind sehr nährstoffreich und die Rezepturen in vielen Variationen möglich – getrocknete Marillen, Datteln, verschiedene Nüsse, Kokosflocken, Zimt oder andere weihnachtliche Gewürze.
- Als Alternative „gesunde Naschereien“ wie z.B. „Datteln in Nusshülle“ ausprobieren. (Schmecken vergleichsweise wie Snickers)
Zubereitung:
Butter schmelzen und mit den restlichen Zutaten vermischen. Wer möchte kann die Rezeptur noch mit einer weihnachtlichen Prise Zimt verfeinern. Danach runde Taler formen und bei 170°C Heißluft im vorgeheizten Backrohr ca. 10-15 Minuten backen. Die Rezepturmenge reicht für ca. 20 Cookies (1 Backblech).
Zubereitung:
Einen Germteig herstellen. Dafür alle trockenen Zutaten mischen, Milch etwas erwärmen und zu den trockenen Zutaten geben. Butter und Ei dazugeben und die Masse mit Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten. Mit den Händen noch etwas durchkneten und für ca. 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Teig viereckig ausrollen und mit Ei bestreichen. Äpfel schälen, feinblättrig schneiden und mit etwas Zitronensaft und Apfelmus mischen. Auf dem Teig verteilen. Zimt über die Äpfel streuen. Den Teig einrollen und in ca. 2 cm dicke Rollen schneiden.
Die Schnecken in eine Auflaufform geben. Kleiner Tipp, lass etwas Platz zwischen den Schnecken, da sie ziemlich aufgehen. Bei 180°C ca. 30 Minuten backen.
Zubereitung:
Die Trockenfrüchte für ca. 15 Minuten in Wasser einweichen und danach klein hacken. Sesam anrösten und gemeinsam mit den Haferflocken, Kürbiskernen und 2/3 der Nüsse unter die Trockenfrüchte mischen. Kleine Bällchen formen (ca. 10 Stk.) und in den restlichen Nüssen wälzen. Mindestens einen Tag im Kühlschrank trocknen lassen. Bei kühler Lagerung sind die Bällchen rund eine Woche haltbar.