Das Weinetikett
Österreich ist ein Weinland. Die Qualitätssicherung beim Wein ist Staatssache. Das Weingesetz schreibt genau vor, was im Wein drin sein darf und was auf dem Etikett stehen muss. Mit ein paar Grundkenntnissen wirst du ganz schnell zum Weinexperten. Hier sind die wichtigsten Informationen, die du aus dem Etikett ablesen kannst.
Der Jahrgang - darauf kommt es an!
Auf dem Weinetikett ist normalerweise eine Jahreszahl vermerkt. Sie gibt an, in welchem Jahr die Trauben für den Wein geerntet wurden. Als Naturprodukt ist Wein immer abhängig von den veränderlichen Umweltbedingungen. Nicht jedes Jahr ist für den Weinbau gleich günstig. In manchen Jahren machen Wetterkapriolen den Reben zu schaffen. In anderen herrschen ideale Bedingungen. Manchmal kann ein schwieriges Jahr zu einer geringeren Ernte aber dennoch zu hoher Qualität beim Wein führen. In manchen Jahren sind sowohl der Ertrag als auch die Qualität hervorragend. So war zum Beispiel das Jahr 2019 ein hervorragendes Jahr für den österreichischen Wein.
Es gilt nicht unbedingt „je älter desto besser“
Wein kann seinen Charakter über Jahre entwickeln und verändern. Doch ist nicht jeder Wein für eine lange Lagerzeit geeignet. Gerade leichte Weißweine und Rosés sind meist dafür bestimmt, eher jung getrunken zu werden. Viele Weißweinfans freuen sich alljährlich auf den neuen Jahrgang, da dieser größte Frische verspricht. Weine aus früh reifenden Rebsorten kommen als erstes auf den Markt. In der MPREIS Vinothek ist etwa der Rivaner vom Göttweiger Berg aus dem Weingut Müller meist der erste Vorbote des neuen Jahrgangs. Aber auch Weißweine können sehr lange lagerfähig sein und von einer höheren Reife profitieren. Dazu gehören vor allem die kräftigeren Reserveweine, die bis zu zehn Jahre und länger Entwicklungspotenzial haben. Beispiele dafür sind etwa der Chardonnay Reserve, der Grüne Veltliner Süßenberg Reserve, der Riesling Süßenberg Reserve und ganz besonders der Grüne Veltliner Glockenberg Reserve, alle aus dem Weingut Müller. Eine höhere Reife ist vor allem bei den Premium Rotweinen gewünscht. Rebsorten mit kräftigen Tanninen, wie etwa der Nebbiolo aus dem Piemont, brauchen unbedingt einige Jahre der Reife, damit sie die gewünschte Samtigkeit erreichen.
Weine ohne Jahrgang?
Nicht immer steht auf der Weinflasche auch ein Jahrgang. Schaumweine wie Champagner oder Prosecco haben selten eine Jahrgangsbezeichnung. Das liegt an den besonderen Herstellungsverfahren. Für Schaumweine werden normalerweise Grundweine aus verschiedenen Jahrgängen zusammengestellt, die dann einer zweiten Gärung unterzogen werden. Dennoch gibt es auch Schaumweine mit Jahrgang. Im Falle von Prosecco tragen diese den Zusatz Millesimato. Beispiele dafür sind unsere beiden hervorragenden Jahrgangs-Prosecchi, der Valdobbiadene Prosecco Superiore Millesimato 2018 DOCG von La Gioiosa sowie der Prosecco Spumante Millesimato 2017 DOC von Biscardo.
Viel Spaß beim Probieren und Entdecken!