Fifty Shades of Pink

Wir tragen die Rosarote Brille

Roséwein wird oft als Mittelding zwischen rot und weiß bezeichnet, doch das steckt diesen ebenso vielfältigen wie vielseitigen Weintyp in eine zu enge Schublade. Brad Pitt ist schließlich auch kein Mittelding zwischen Cowboy und Gangster, sondern vielmehr ein cooler Typ, der in fast jeder Rolle eine gute Figur macht. Vielleicht hat er sich ja deshalb ein Weingut in der Provence gekauft, das für seinen Roséwein berühmt ist. Im sonnigen Süden Frankreichs tragen die Winzer ganzjährig die rosa Brille und produzieren fast nur Roséwein – etwa 90% und damit fast 10% der weltweiten Menge. Damit liegen sie voll im Trend, denn Rosé wird international immer beliebter. Aber wie bekommt denn nun ein Wein eine so attraktive Farbe?

Blaue Trauben, rosa Wein

Die rote Farbe von blauen Trauben steckt in der Schale. Der frisch abgepresste Saft ist hingegen immer weiß. So lassen sich aus blauen Trauben auch weiße Weine keltern. Zumindest aus den weniger farbintensiven Sorten. Das Ergebnis ist dann ein sogenannter Blanc de Noir, eben ein Weißer aus „schwarzen“ Trauben. Das ist zum Beispiel in der Champagne eine gängige Praxis. Weiße Schaumweine aus 100% Pinot Noir sind etwas für Kenner (manchmal ist ein ganz leichter rosa Farbstich erkennbar). Aber auch im klassischen Champagner stecken neben weißen auch blaue Trauben.
Aber zurück zum Rosé. Bleibt der Traubensaft ein wenig in Kontakt mit den Schalen, kann er etwas Farbe daraus aufnehmen. Je nach gewünschter Intensität belässt man ihn also länger oder kürzer in Kontakt. Deshalb, und auch wegen der Eigenschaften der einzelnen Rebsorten, reicht das Farbspektrum bei Roséweinen von zartem blassrosa bis zu kräftigem Kirschrot. 

Vielseitig und attraktiv

Lange Zeit wurde Rosé von selbsternannten Weinkennern nicht ganz ernst genommen. Doch immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack. Allein in Frankreich haben sich die Verkaufszahlen in den letzten Jahren verdreifacht, und den Franzosen kann man die Kompetenz beim Genießen schwer absprechen. Natürlich hat Rosé etwas von beiden Welten, auch wenn er geschmacklich näher beim Weißwein liegt. Das macht ihn auch bei Tisch sehr vielseitig. Generell passt dieser Weintyp sehr gut zu gebratenem Geflügel, gegrilltem Fisch und Meeresfrüchten, pikanten Salaten und geschmortem Gemüse mit mediterranen Kräutern, besonders mit Tomaten, Knoblauch und Oliven. Auch zu Schweinefleisch und Würsten vom Grill ist ein rassiger Rosé genau das Richtige. Die zahlreichen Farbschattierungen machen ihn optisch sehr attraktiv und er vermittelt ein Gefühl von sommerlicher Unbeschwertheit. Probieren Sie es aus! Übrigens, auch echte Männer trinken Rosé. Brad Pitt ist der lebende Beweis. 
 


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