Die Sprache der Bienen
Menschen sprechen, wenn sie sich austauschen wollen. Bienen können das nicht, aber sie beginnen zu piepsen und zu tanzen, wenn sie etwas zu erzählen haben. So berichten sie ihren Schwestern, wo gute Nahrung zu finden ist, wie weit es dorthin ist, ob Feinde in der Nähe sind, oder ob sie Hilfe brauchen.
Tanzsprache der Bienen
Im Bienenstock befindet sich ein eigener Tanzboden. Dort treffen sich die Bienen, die an den Botschaften interessiert sind. Allerdings ist es im Bienenstock total finster! Wie können die Bienen sich also unterhalten? Der Tanzboden besteht aus völlig leeren Zellen, die ordentlich vibrieren, wenn eine Tänzerin tanzt. Sie rüttelt beim Schwänzeln mit ihren Beinen kräftig an den dicken Zellrändern, zusätzlich erzeugt die Biene ein Vibrieren in ihrem Körper. So kann sich die Vibration ausbreiten. Über diese „Fernleitung“ werden die Bienen im Stock informiert, dass es etwas zu erfahren gibt. Nun kommen die Nachtänzerinnen, die sich um die tanzende Biene drängen und die Bewegung mit ihren Fühlern so genau erspüren, dass sie sie nachtanzen können. Außerdem richten sie sich nach den Geräuschen, die die Tänzerin durch heftiges Flügelschlagen und durch Gehopse beim Schwänzeln erzeugt und nach den Luftströmungen, die sie dabei verursacht. So wird die Info weiterverbreitet. Der Tanzboden ist also sozusagen Bienendisco und Nachrichtenradio in einem.
Nicht jede Biene darf tanzen! Wenn eine Kundschafterbiene nachhause kommt, zeigt sie ihre Geschmacks- und Geruchsprobe der Vorkosterbiene. Nur wenn die das Mitgebrachte für gut empfindet, darf die Show auf der Bühne beginnen: Die Vorkosterin fordert die Kundschafterbiene mit Fühlerkontakt auf, ihr den Fundort der Beute mitzuteilen. Dann erst fängt die Kundschafterbiene an zu tanzen, um den Ort der Genüsslichkeiten zu beschreiben. Ist die Beute gleich ums Eck, tanzt sie völlig anders, als wenn die Köstlichkeiten weit entfernt zu suchen sind.
Weitere Kommunikationsmöglichkeiten
Die Bienen verständigen sich nicht nur mit ihren Tänzen, sondern auch anhand verschiedener Düfte.
Alarmduft:
Durch einen Alarmduft wissen die Bienen, dass Gefahr droht und wo sich der Feind befindet. Dieser riecht nach Banane und ruft alle Bienen zum Angriff auf. Iss deine Banane also lieber nicht in der Nähe eines Bienenstockes!
Brutduft:
Wenn Bienenbabys Aufmerksamkeit wollen, geben sie einen Brut-Duft ab. Werden die Larven älter, ändert sich die Zusammensetzung und die Ammenbienen wissen genau,
was die Bienenbabys gerade brauchen. Der Brutduft steuert die Nahrungszufuhr und, dass die Wabe am neunten Tag verdeckelt wird. Ebenso gibt es Brutduftstoffe, die dafür sorgen, dass die Eier der Königin erkannt werden. Legt eine Arbeiterin ein unbefruchtetes Ei, dann kann dieses von anderen Arbeiterinnen entfernt werden.
Schwänzeltanz-Duft:
Beim Schwänzeltanz werden über Duftstoffe Sammelbienen dazu veranlasst, den Stock zu verlassen und auf Nahrungssuche zu gehen.
Die wichtigste Organe für die Kommunikation
Bienen tasten, schmecken, riechen, hören und fühlen mit ihren Antennen. Sie ersetzen Ohren, Nase und Zunge sowie Funktionen der Haut und der Lunge.Die Bienen nehmen über die Antennen Kontakt zu anderen Bienen auf.
Bienen besitzen insgesamt 5 Augen: 3 Punktaugen auf der Stirn zum Hell-Dunkel-Sehen und 2 große Facettenaugen (Komplexaugen) zum Erkennen von Mustern und polarisiertem Licht. Diese Facettenaugen bestehen aus über 5.00 Einzelaugen. Jede davon funktioniert wie ein eigenständiges einfaches Auge.
Das Gehör:
Bienen hören nicht mit Ohren, sondern nehmen den Schall am ganzen Körper wahr. Sie spüren die Geräusche mit ihren Antennen und Körperhärchen. Feinste Erschütterungen erkennen sie auch über die Beine.